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Failover

Failover allgemein

Viele Firmen sind auf ihre Telefonanlage angewiesen, weil sie meistens schnell und einfach telefonieren können müssen, damit sie im vollen Umfang arbeitsfähig sind. Sei es jetzt der Anruf beim Kunden, das Absprechen mit Kollegen oder eine Konferenz mit dem Chef. Man könnte sagen, dass das Telefonieren eine unverzichtbare Tätigkeit in der heutigen Arbeitswelt und gerade im Home-Office ist.

Deswegen ist es umso Wichtiger einen Plan B zu haben, für den Fall, dass der PBX-Server mal nicht erreichbar ist. Dieser Plan B wird auch Failover genannt.

Auswahl der geeigneten Hardware

In den letzten Jahren gab es erstaunliche Verbesserungen bei der Zuverlässigkeit der Hardware. Betreiber sollten sich dies zunutze machen und eine stabile Grundlage für einen zuverlässigen PBX-Dienst schaffen. Da die Telefonanlage nur relativ wenig Platz für die Hardware benötigt, wird dringend empfohlen, SSD-Festplatten und redundante Netzteile zu verwenden und eine Umgebung zu schaffen, die das Risiko eines Hardwareausfalls verringert (Feuchtigkeit, Temperatur).

Es ist nicht unvernünftig, sich auf diese Hardware ohne einen automatischen Failover-Mechanismus zu verlassen. Es gibt bereits Berichte über Server, die seit mehr als 18 Jahren laufen, basierend auf der Technologie, die zu diesem Zeitpunkt gebaut wurde. Wenn die Wahrscheinlichkeit eines Hardwareausfalls mehr als 10 Jahre beträgt, kann der Aufwand für die Einrichtung eines zweiten Servers höher sein als die Installation eines automatischen Failover-Mechanismus für Unternehmen, bei denen eine Ausfallzeit von einigen Stunden nicht geschäftskritisch ist. In solchen Fällen ist es wichtig, ein automatisches Dateisystem-Backup zu haben, z. B. durch Cloud-Dateisystemanbieter oder Netzwerk-SAN-Geräte. Sollte der Server ausfallen, kann die Telefonanlage auf einer Backup-Hardware installiert werden, auf der der Dienst fortgesetzt werden kann. Dies ist ein pragmatischer Ansatz, der Zeit und Kosten spart und den Schaden in Grenzen hält. Bei der Wahl dieses Ansatzes ist es wichtig, einen Plan für den Failover-Fall parat zu haben, um nicht auf dem "falschen Fuß" erwischt zu werden, wenn er eintritt.

Virtualisierungs-Failover

Sollte Ihre Vodia PBX als VM auf einem Hypervisor wie z.B. Hyper-V oder VMware laufen, überwacht der VM-Host ihre PBX und kann bei entsprechender Konfiguration einen Failover initialisieren. Bei einem Ausfall würde der Host eine neue VM erstellen. Je nachdem wird dann entweder die PBX selbst auf die "neue Hardware" migriert oder es wird der letzte gemachte Snapshot geladen. Dieser Vorgang ermöglicht es mit minimaler Ausfallzeit wieder arbeiten zu können.

PBX-Failover Funktion

Unsere Vodia PBX bietet Ihnen verschiedene Einstellungsmöglichkeiten was im Falle eines Ausfalls oder einer Störung passieren soll. Z.B. kann sie den Prozess verzögern welcher für das Lesen der Konfigurationsinformationen zuständig ist. Dies gibt dem Failover-Server Zeit alles vorzubereiten und ermöglicht einen fließenden Übergang ohne große Ausfallzeiten.

Die Failover Funktionen sind in der gehosteten PBX-Lizenz enthalten.

Die PBX speichert die Failover Informationen in einem gesonderten Pfad welcher mit dem Kommandozeilenbefehlt "--serverdir <dir>" festgelegt werden kann. Die Datei ist dann unter dem Namen "pbxctrl-failover.xml" zu finden. Durch diese Datei kann der Failover-Server mit dem Primären Server synchronisiert werden und ist für den Fall der Fälle direkt einsatzbereit.

Die Failover Funktionen finden Sie auf Systemebene unter Einstellungen --> Netzwerk --> Automatisches Failover.

failover11.png

Es gibt 4 verschiedene Status:

  • Start: Die PBX prüft ob der Primäre-Server in Betrieb ist.
  • Warten: Sobald der Failover-Server Antwort vom Primären-Server bekommt, startet dieser eine Fehler-Abfrage.
  • Überprüfen: Nachdem beim Primären-Server ein Fehler gefunden wurde, prüft die Failover-PBX, ob sie selbst noch betriebsbereit ist indem sie sich mit einem Web-Server verbindet.
  • Failover: In diesem Status arbeitet der Failover-Server als Primäre-Telefonanlage.

Failover-Parameter

Zeitintervall für Überprüfung der Verfügbarkeit: Dieser Parameter bestimmt, in welchem Zeitintervall der Failover-Server nach dem Primär-Server suchen soll. Je kürzer das Intervall ist desto höher ist die Auslastung.

Anzahl der erlaubten Aussetzer: Dieser Parameter gibt an wie oft das überprüfen des Primär-Servers fehlschalgen darf, bevor der Failover-Server agiert. Wird dieser Parameter zu knapp eingestellt kann das zu einem "Falschen Alarm" führen.

URL für den primären Server: Dieser Parameter gibt die URL des Primären Servers an (z.B. https://192.168.1.1).

URL zum Überprüfen ob noch Internet-Verbindung besteht: Dieser Parameter gibt einen Web-Server an (z.B. http://vodia.com). Im Falle das ein Fehler auf dem Primär-Server gefunden wurde, wird der Failover-Server diese URL nutzen um zu überprüfen, ob er noch einsatzbereit ist.

ActionURL im Falle eines Failovers

Wenn der Status der Failover-PBX von "Überprüfen" zu "Failover" wechselt stellt der Server eine Web-Anfrage an einen Externen-Server. Dies kann als Auslöser für ein Event verwendet werden z.B. um die DNS-Adresse des Servers zu wechseln.

Wenn Sie die Action-URL verwenden, um die DNS-Adresse des Systems zu ändern, sollten Sie sicherstellen, dass Sie den Domänennamen anstelle der IP-Adresse des Servers angeben. Weitere Informationen finden Sie unter Bereitstellung eines Outbound Proxy Provisioning.

Lizenz

Die Server, die die Failover Funktionen verwenden, sollten den selben Lizenz-Schlüssel haben. Die Lizenz muss alle IP-Adressen die vom Primären & Failover-Server genutzt werden beinhalten.

Server die im Standby laufen benötigen keine Lizenz.